Eigentlich bin ich nicht so sehr der Typ ‚Damenhandtaschenträgerin‘. Nicht selten habe ich Rucksäcke bevorzugt oder zumindest größere Kramtaschen, die aber quasi täglich geleert und überwiegend mit Büchern, Schreibkram und den üblichen Verdächtigen – Portemonnaie, Handy, Schlüssel, Taschentücher – bestückt waren. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle jedoch zunächst meine Vourteile gegenüber typischen Damenhandtaschen explizieren: Zuerst einmal die Tasche selbst. Typische Damenhandtaschen werden entweder in der Hand oder nur über eine Schulter getragen. Sie verfügen über tausend Fächer im Inneren, die aber keine sichtbare Ordung im Tascheninneren zur Folge haben. Da wären wir auch schon beim Inhalt. In Damenhandtaschen befinden sich eben nicht nur die üblichen Verdächtigen, wie ich sie schon geschildert habe. Vielmehr gehen Tasche und Inhalt eine spezifische Symbiose ein, die sich über die Zeit zu einem Damen-Survival-Notfall-Set verfestigt. Alles, was man mal gebraucht hat oder potentiell brauchen wird, findet auf mysteriöse Weise seinen Weg in die Untiefen der Tasche. Die Tasche selbst hat nun scheinbar die Fähigkeit, unbegrenzt Dinge in sich aufzunehmen, denn stets wandern Dinge nur in die Tasche hinein, aber nur Weniges verlässt die Tasche auch wieder.
Als Damenhandtasche würde ich meine Tasche immer noch nicht bezeichnen, auch wenn die beschriebene Symbiose längst stattgefunden hat. Meine Tasche ist eine echte Mutti-Handtasche. In ihr findet sich nun alles, was ich als Mutti so unterwegs schon gebraucht habe oder potentiell in Zukunft brauchen werde. Einen einmaligen Blick in meine neue Tasche sei an dieser Stelle gewährt (in willkürlicher Reihenfolge!):

  • Brillenputztücher – auf unerklärliche Weise befinden sich seit einigen Monaten permanent Fingerabdrücke, Fettflecken und feuchte Krümel auf meinen Brillengläsern
  • Haarbürste – denn mittlerweile muss auch unterwegs mal Hand angelegt werden. Meine Haare scheinen ein neues Eigenleben entwickelt zu haben, sie verknoten nun nach Vorliebe und zahlreiche feuchte Krümel finden schnell Unterschlupf bei ihnen
  • leere Verpackungen – leere Taschentüchertüten, kleine Tüten für Reiswaffeln oder Babykekse, Verpackungen von Müsliriegeln, Brillenputztüchern, Bonbonpapier…
  • Taschentücher – ein echtes Must Have. Am besten immer gleich drei oder vier Packungen dabei haben. Die Päckchen eignen sich auch super als Ablenkungsmanöver für die Püppi
  • Feuchttücher – …wenn erst einmal alles zu kleben beginnt, dann will man die einfach nicht mehr missen
  • Kuscheltier – Für den Notfall. Wenn Tränen fließen. Oder wenn Tränen sich ankündigen. Oder bei Müdigkeit. Bei der Püppi natürlich
  • Bilderbuch – Ja das eigene Buch ist dem Bilderbuch gewichen. Hab eh keine Zeit mehr unterwegs selbst zum Lesen zu kommen, aber ich kann schon ganz toll „muuuuh“ und „miau“ und „wuff wuff“ machen…
  • Greifling – das Kind will schließlich beschäftigt werden
  • Seifenblasenpustedings – I like to entertain you…
  • Lippenpflegestift – wenigstens spröde Lippen möchte ich mir ersparen. Die würden auch einfach nicht zu den Keksen im Haar passen
  • Portemonnaie – Fahrkarte, Babykarte für den Zoo, EC-Karte und/ oder Bargeld für den Drogeriemarkt, Stempelkärtchen für diverse Coffee-Shops. All das muss ja zwischengelagert werden
  • Schnuller – immer wenigstens einen zum Ersatz dabei haben, könnte ja mal zu Engpässen kommen
  • Schnullerkappe ohne Schnuller – ach was, nur eine? Normalerweise habe ich immer gleich mehrere von ihnen in der Tasche. Die wandern nämlich immer mit Schnuller rein, der verlässt die Tasche irgendwann auch wieder, aber die Kappe fliegt zurück ins Taschen-Nirwana.
  • Stoffwindel -Zum kuscheln, saubermachen, kuscheln…
  • zahlreiche Stifte – mal abgesehen von der eigentlichen Funktionsweise sind auch diese prima dazu geeignet, die Püppi zu beschäftigen. Zum Malen ist sie noch zu jung, aber in so einen Stift kann man prima reinbeißen und von einer in die andere Hand wandern lassen
  • Handcreme – siehe spröde Lippen. Nur weniger konsequent genutzt
  • Plastiklöffel -Für den kleinen Hunger zwischendurch… nur leider nicht für mich
  • Reiswaffel – auch nicht für mich
  • Reiswaffel-Krümel – das Resultat des „nicht für mich“
  • TicTacs – wenigstens frischen Atem, denn immer nur nach Kaffee riechen…
  • Smartphone – das wird sogar noch stärker als früher genutzt. Ein Foto hier, ein Foto da… kurze Wasserstandsmeldungen an den Püppi-Papa, an die Oma, hier mal was schnell gegoogelt…
  • Sonnenbrille – wirkt gegen Sonne und Augenringe gleichermaßen

Ja, das trage ich wohl durchschnittlich nun mit mir rum. Ist einfach so passiert. Quasi über Nacht. Meine Tasche ist jetzt die einer Mutti und damit die erweiterte Tasche meines Kindes. Und ganz ehrlich? Ich liebe es, auf alles vorbereitet zu sein.

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