Dem ersten Zahn folgte sehr schnell der zweite. Und dann? Nichts. Gefühlt ewig kam nichts. Gefühlt ewig zumindest. Diverse Leute fragten uns in emsiger Regelmäßigkeit, ob denn „oben“ auch schon Zähnchen da seien. So fühlte ich mich manchmal an einen Film meiner Kindheit erinnert: „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Überhaupt finde ich super interessant, dass sobald in einer Sache der vermeintlich erste Schritt getan ist, dieser nicht einfach auch mal hingenommen wird, sondern sofort ständig nach dem zweiten Schritt gefragt wird.
Und wann bekommt ihr ein zweites Kind?
Ooooh. Die Püppi kann schon krabbeln? Kann sie denn nun auch stehen?
Die Püppi kann ja schon toll selbst Brot essen. Kann sie denn schon mit dem Löffel essen?
Wow seid ihr schon lange zusammen. Wann heiratet ihr?
Aber natürlich sind letztlich doch nicht nur „die anderen“ ungeduldig. So sind wir es auch selbst, die wochenlang jegliches quengeln und nächtliche Unruhezutände als Anzeichen von Zahnen vermuteten – und natürlich wieder ewig nicht recht damit hatten. In den letzten drei Wochen jedoch sind die Zähne quasi wie Pilze aus dem Boden geschossen. Sieben von acht Zähnchen sind so richtig raus und blitzen einen an, sobald die Püppi breit lacht. Zahn Nummer acht quält sich noch in Zeitlupentempo durch das Zahnfleisch und die Püppi leidet und wir Elterntiere leiden gleich mit. Ich sag nur: Gääääähn.
Fischi und Lok sind der Püppi gute Freunde geworden, lindern sie doch ihren Schmerz und lassen sich besonders gern zu den Mahlzeiten mit Essen beschmieren. Nie meckern sie, wenn sie zu hart angepackt oder gar gebissen werden. Ohne zu murren, erfüllen sie ihre Pflicht. Sie sind heimliche Helden, denen ich hier an dieser Stelle einmal laut danken möchte für ihren unermüdlichen Einsatz für ein unbeschwertes Kinderlachen und elterliche Verschnaufspausen.