Plötzlich in der Trotzphase? Ein Baby?! Die Terrorpüppi hat nun einen eigenen Willen und den versucht sie wann immer irgendwie möglich auch durchzusetzen. Dabei wirft sie sich tollkühn ins Hohlkreuz und schreit dabei so laut und vor allem so herzzerreißend, dass die Nachbarn vermutlich schon auf Kindesmisshandlung spekulieren.
In der Regel müssen wir Elterntiere uns zudem mächtig ins Zeug werfen, dass zu der plötzlich aufkommenden Wut nicht auch noch nachwehende Beulen kommen. Die Terrorpüppi nimmt nicht einmal auf sich selbst Rücksicht. Ihr Verhalten erinnert mich – böse gesagt – an all die Wutbürger da draußen, die sich in ihrem Innersten erschüttert zeigen, weil ein Baum gefällt oder eine Straße umbenannt werden soll und die dann all ihren Frust, all ihren Ärger auf Protesten lautstark zum Ausdruck bringen. Auch die Terrorpüppi protestiert, weil sie sich tief betroffen fühlt von dem Unrecht, das ihr widerfährt (Wieso muss ich jetzt eine Hose anziehen?) oder das Nicht-Verstehen, das sie erfahren muss (Ist doch völlig klar, was ich will). Doch während der gewöhnliche Wutbürger frustiert ist, buht, schreit und hasst; konservativ gesonnen ist, die Jugendzeit längst hinter sich gelassen hat und finanziell weitgehend sorgenfrei lebt, hat die Terrorpüppi ihre Zukunft noch vor sich. Sie hasst nicht, sie schreit, weil sie verstanden werden will – und weil sie sich manchmal selbst nicht versteht. Sie ist offen für all das Schöne in dieser Welt, will sie erobern und in ihren Abenteuern nicht eingeschränkt werden. Die Püppi hat ihren eigenen Kopf und steht schon jetzt für ihre Wünsche und Rechte ein. Hört sich eigentlich gut an. Aber es deutet sich auch etwas an – nein, es scheint eigentlich schon in Stein gemeißelt zu sein: Die kommenden Monate und Jahre werden für uns alle kampfreich verlaufen.

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