2014. Was für ein Jahr. Blicke ich in die Welt, dann handelt es sich vor allem um ein Jahr voller Krisen und voller Schmerz. Als ich vor wenigen Tagen auf einer, ach was, DER Berliner Lesebühne schlechthin war und ihren sensationellen Jahresrückblick sehen durfte, wurde allerdings auch auf die drei Wochen hingewiesen, in denen medial quasi alle Krisen weltweit kurzzeitig pausierten, bloß weil Deutschland in Brasilien den Titel jagte und schließlich auch holte (Achtung! Ironie). Aber trotz Syrien, Ukraine, Thailand, Ebola oder IS(IS) werde ich, wenn ich an dieses Jahr zurückdenke, nicht all das Schlechte der Welt sehen und auch nicht den Fußball im Kopf haben, sondern ich werde daran denken, wie die Püppi das erste Mal Brei aß, wie sie wochenlang das Krabbeln lernte, wie der erste Zahn sie plagte und wie der 9. bis 12. Zahn schließlich uns plagten wie kein Zahn zuvor. Ich werde mich an ihre ersten Schritte erinnern und wie sie binnen weniger Wochen sogar schon durch die Gegend flitzen konnte. Ich werde daran denken, wie offen und mutig sie die Welt entdeckt und Herzen erobert hat. Nicht vergessen werde ich ihre strahlenden Augen und ihr unglaubliches Lachen, wenn man Quatsch mit ihr macht und den Clown in sich (wieder)entdeckt. An all das und an eine schiere Flut an weiteren Bildern werde ich denken, wenn ich auf das Jahr 2014 zurückblicken sollte.
Natürlich werde ich auch an Nächte denken, die viel länger hätten sein können, an Momente, in denen ich einfach meine Ruhe haben wollte (und sie nicht gekriegt habe) und auch an gigantische Wäschberge, die sich täglich von Neuem auftürmen. Aber all das weniger Schöne tritt schon jetzt in den Hintergrund und wird wohl bald verblasst sein.
Es war ein wahrlich intensives Jahr. Alles hat sich geändert und doch ist vieles eigentlich auch wie immer geblieben. Es sind vor allem meine Prioritäten, die sich verschoben haben. Irgendwie habe ich es geschafft, meinen Hobbys weiterhin nachzugehen, meine Freunde zu treffen, sogar meine Lieblingsserien konnte ich weiterverfolgen – aber ich tue es anders als zuvor: Ein neues Hobby ist hinzu gekommen und bei früheren erscheint mir nun „weniger ist mehr“ – auch weil ich das Weniger auf diese Weise intensiver genießen kann. Meine Freunde treffe ich nun eben nicht mehr immer in trauter Zweisamkeit, sondern auch immer öfter im Schlepptau mit der Püppi. Und ich treffe meine Freunde – kaum aber noch meine weiteren Bekannten. Bei meinen Serien bin ich zeitlich flexibel, hab mich mit Unterbrechungen mitten in einer Folge arrangiert und habe auch hier auf diejenigen Serien reduziert, auf die ich wirklich Lust habe und die es deshalb wert sind, Zeit in sie zu investieren.
Auch die Doktorarbeit ist mir immer noch sehr wichtig – und irgendwie habe ich auch Zeit für sie gefunden – aber selbst sie wird einfach relativ, wenn meine kleine Tochter nach ihrer Mama verlangt. Achja. 2014 war das Jahr, in dem ich mit dem Bloggen begonnen habe, aber ganz ehrlich? Dieses Jahr 2014 gehört ganz allein der Püppi, der realen Püppi.

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