Aus der Reihe: Familienleben zwischen Beruf und Berufung

 

Neben meinen eigenen Blogposts, in denen ich versuchen will, mich systematisch an das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf heranzuarbeiten, lade ich auch regelmäßig andere Blogger und Bloggerinnen dazu ein, ihre Sicht auf bestimmte Aspekte darzulegen. 
Ich freue mich daher sehr, dass heute die wunderbare Dani von Glucke und so zu Gast ist bei der Terrorpüppi. Dani hatte sich nicht nur ohne zu Zögern bereit erklärt, einen Gastbeitrag zu verfassen, nein, sie hat sich auch sofort rangesetzt und war nicht mehr zu bremsen. Entstanden ist dabei nachfolgender lesenswerter Blogpost. Also viel Spaß beim Lesen!


Das Leben zu Dritt oder nur ein Drittel der Zeit

Ein Gastbeitrag von Dani, Glucke und so

Ich hatte ja bereits mehrfach dazu geschrieben, dass mit einem Kind, das Berufsleben nicht mehr das gleiche ist. Ja man hat das Recht auf seinen alten Job und nein so einfach ist das alles trotzdem nicht.
Die Terrorpüppi hat die Vereinbarkeitsfrage erneut in den Raum geworfen und neben den üblichen Hauptaspekten, spricht Sie auch von der Work-Lifetime-Balance.
Diese Perspektive finde ich äußerst interessant. Denn wenn wir ehrlich sind: Ist das Kind da, ändert sich nicht nur die berufliche Zukunft. Nein,das Privatleben verschwindet auch erst mal.
Mein Mann und ich reisen für unser Leben gern. Wir sind auch mehrfach in der Woche essen gegangen. Wir haben auch am Wochenende ganze Tage im Bett verbracht. Wir sind gern ausgegangen, shoppen gegangen (also ich) oder waren Badminton spielen oder oder oder. Seit der Prinz da ist, ist die Pizza auf der Couch mit nem Schlechten Film im Fernsehen das Highlight der Zweisamkeit. Gemeinsame Ausflüge haben wir natürlich weiterhin gemacht und auch das Reisen bleibt, das wird nur, was das Ziel angeht, eingeschränkt. Wir finden einfach Flugreisen, die länger als 3Stunden gehen, noch unattraktiv mit so einem kleinen Würmchen. 

Wir sind jetzt zu dritt, wir dritteln unsere Liebe, wir dritteln unser Bett, wir dritteln unser Sofa

Aber was sich wirklich am meisten verändert hat, ist die Zweisamkeit. Wir leben sehr weit weg von unserer Familie und demnach haben wir niemanden, der den Prinzen betreuen könnte, wenn ich das überhaupt schon wollen würde. Aber wir als Paar spüren, dass es eine riesen Veränderung für uns ist. Wir waren immer auf uns zwei fixiert, wir haben unsere Liebe zelebriert und jetzt geht das einfach nicht mehr. Wir sind jetzt zu dritt, wir dritteln unsere Liebe, wir dritteln unser Bett, wir dritteln unser Sofa. Versteht mich nicht falsch, wir lieben unseren Prinzen über alles und wir wussten auch, dass sich unser Leben für immer verändern wird aber für eine Partnerschaft ist es eine harte Probe. 

Ich denke auch, dass es besonders für die Männer hier sehr schwierig ist, denn die Liebe, die Ihnen vorher zu 100% zuteil wurde, bekommt erst mal das kleine süße neue Wesen. Es ist dann einfach als Mama echt schwer soviel Liebe zu haben um auch noch den Partner vollends zufrieden zu stellen.

 

Unterhaltungen sind jetzt meist kürzer und über Kinderthemen. Jeder fühlt sich ab und an nicht richtig wertgeschätzt und einem Hobby nachgehen wird terminiert, um alles unter einen Hut zu bekommen.

Die Zeit ist zum wichtigsten Gut geworden. Die Zeit zu Zweit. Die Zeit für sich selbst. Die Zeit zu Dritt. Die Zeit fürs Kind.

Alles dreht sich um die Zeit und man braucht Zeit um wieder alles in eine geregelte Routine zu bringen. Kommt Zeit, kommt Rat!!! Alles zu seiner Zeit!!  Solche Sätze bekommen eine ganz neue Bedeutung.

Also die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für mich nicht gegeben, aber die Vereinbarkeit von Familie und Partnerzeit/Freizeit/Ich-Zeit ist es ebenso nicht – ABER alles ist machbar. Das beweisen tausende Familien, dass alles machbar ist. Wenn man ein Kind hat, dann ist man zu Dingen fähig, die man vorher nur belächelt hätte.
Wenn man bereit ist eine Familie zu gründen und alles zu erleben und zu überstehen, dann hat man gemeinsam vereinbart, dass man es schafft.

Das ist für mich Vereinbarkeit gemeinsam das Leben zu vereinbaren und sich die Zeit dafür zu geben.

Eure Glucke

Ebenfalls in dieser Reihe erschienen:
Und plötzlich war sie da: Die Vereinbarkeitsfrage 


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