Ich derzeit mit meiner Familie im Urlaub, aber euch soll ja nicht der Lesestoff ausgehen, daher habe ich euch Gäste eingeladen, die mich in meiner Abwesenheit vertreten. Den Anfang macht die liebe Nina vom Blog timbaru. Heimweh werde ich in dieser einen Woche Urlaub hoffentlich nicht bekommen, aber wer länger von zu Hause fern ist, den kann das schon mal ereilen! 
 

Unser Heimweh-Rezept (Erfolgsgarantie wird nicht übernommen)

Ein Gastbeitrag von Nina, Blog timbaru
 
 
Ein Stoffaffe hat einen Zettel in der Hand, auf dem steht: Was wir bei Heimweh machen
Die Bildrechte liegen bei timbaru
 
 
Nun ist die liebe Jessi im Urlaub, und ich darf es mir hier auf dem Blog gemütlich machen. Zumindest für heute.
 
Ich denke mal nicht, dass im Urlaub Heimweh ein großes Thema ist. So ist es ja klar, dass man nach einer gewissen Zeit wieder nach Hause zurückkehrt. Und im Urlaub möchte man ja auch gerade eine Auszeit von zu Hause haben und abschalten.
Bei uns dagegen ist Heimweh häufig ein Thema. Seit fast einem Jahr leben wir nun in der Slowakei. Wir haben viele neue Bekanntschaften gemacht und liebe Freunde gewonnen. Mittlerweile kennen wir uns in Bratislava gut aus. Unsere Wohnung ist groß und nahe der Innenstadt. Meine Tochter ist in ihrer Klasse gut integriert. Wir sind dankbar für die tolle Klassenlehrerin und eine wunderbare Hortbetreuerin. Und doch wird meine Tochter zwischendurch von heftigem Heimweh geplagt. Ich übrigens auch.

 
Normalerweise unternehmen wir dann etwas Schönes, z. B. ein Eis essen gehen, etwas spielen, etc. Oder wir lesen das Buch „Zuhause kann überall sein“. Sehr empfehlenswert und ein Geschenk von unseren Freunden in Deutschland.
 
Vor einiger Zeit war es jedoch besonders schlimm und unsere üblichen Ablenkungsmanöver halfen nicht. Wir überlegten gemeinsam, was wir tun könnten. Zunächst sprachen wir darüber, wofür Heimweh eigentlich gut ist. Welche Gefühle damit verbunden sind. Meine Tochter erklärte mir, dass sie sich dann traurig und einsam fühlt, weil sie ihre Freundinnen vermisst. Dass hier außerdem die Geräusche und Gerüche ungewohnt sind, und sie sich dann nicht wie zu Hause fühlt. Erst sagte sie, Heimweh sei für nichts gut. Doch dann kam sie drauf, dass er dafür gut sei, sie daran zu erinnern, dass sie Freundinnen in Deutschland hat, die ihr wichtig sind. Dass sie sie so nicht vergisst.
 
Als nächstes überlegten wir uns ein Spiel. Denn meine Tochter wollte auch mal meckern dürfen. Das darf sie natürlich. Mir war wichtig, dass sie nicht in diesem Gefühl bleibt. Daher kamen wir darauf, dass sie erst ganz viel meckern darf, wenn sie danach mindestens 3 Dinge nennt, die ihr hier in Bratislava gut oder besser gefallen als in Deutschland.
 

Hier die Meckerliste

  1. Ich habe hier keine beste Freundin.
  2. Hier ist es viel lauter als zu Hause in Deutschland.
  3. Ich bekomme nicht so viel Besuch wie zu Hause.
  4. Ich verstehe die Sprache nicht.

 

Und hier die Liste mit den Sachen, die ihr hier gut oder sogar besser gefallen

  1. Ich habe neue Freunde gefunden.
  2. Der Präsidentenpark ist toll.
  3. Papa bringt mich öfter ins Bett.
  4. Ich bekomme Briefe mit der Post.
  5. Wir haben hier ein Auto und machen viele Ausflüge.
  6. Wir können Urlaub in Deutschland machen.

Als ich ihr sagte, dass sie mehr Dinge gefunden hat, die ihr gut gefallen, als „Meckersachen“, war sie ganz überrascht und erfreut. Ich bin gespannt, ob uns dieses Spiel auch beim nächsten Mal Heimweh hilft. Es hat sicher auch geholfen, dass wir überhaupt darüber gesprochen haben.

 
Blick auf Bratislava
Die Bildrechte liegen bei timbaru
 
Was macht Ihr bei Heimweh? Habt Ihr vielleicht Tipps für uns?
 
Danke, liebe Jessi, dass ich mich hier heute einnisten durfte. Ich hoffe, Du und deine Familie habt einen tollen Urlaub ohne Heimweh! 😉

 

Herzliche Grüße, Nina
 
 
Vielen lieben Dank für diesen Tipp, wie man mit Heimweh umgehen kann! Das ist eine schöne Idee und ich hoffe, deine Tochter wird in Zukunft auch weiterhin eine längere Freude-Liste haben!
lieben Gruß
Jessi