Wenn der Rudolph krank wird, muss eben der Weihnachtsmann ran

In diesem Jahr haben sich 23 Bloggerinnen zusammengeschlossen und gemeinsam eine Adventsgeschichte geschrieben, die jeden Tag ein Stück weiter erzählt wird. Jetzt am 21. Tag, also ganz kurz vor Weihnachten, bin ich nun dran mit meinem kleinen Kapitel. Ich hoffe, es bereitet euch Freude und macht Lust darauf, auch die anderen Geschichten – sofern noch nicht geschehen – zu lesen!

Irgendwie was mit Weihnachten – Kapitel 21
Wie der Elch Claus Weihnachten rettete

…was bisher geschah

Es ist nun schon einige Zeit vergangen, dass sich alle Waldbewohner auf einer Lichtung trafen, um nach einem aufregenden Sommer und einem viel zu kurzen Herbst die Futterknappheit zu besprechen. Der Winter war zu schnell gekommen und niemand von ihnen hatte es geschafft, Futtervorräte anzulegen.

Die ersten Schneeflocken hatten schon einen dünnen Flaum auf den Waldboden gelegt und es würde sicher nicht mehr lang dauern, bis daraus eine tiefe Schneedecke werden würde. Ohne Futter aber müssten alle schrecklich hungern. Also taten sie das, was gute Freunde nun einmal tun: Sie hielten zusammen, wollten sich gemeinsam auf die Futtersuche begeben und am Ende sogar ein herrliches gemeinsames Fest miteinander feiern.

Alle Tiere des kleinen und friedlichen Waldes waren gekommen. Nein, nur fast alle. Wenn Claus sich recht erinnert, dann fehlten der alte Dachs Max und die beiden Igelbrüder Pino und Fritz. Beim Gedanken an die drei muss Claus erst einmal herzlich laut lachen. „Die drei Vielschläfer haben bestimmt weiterhin gemütlich in ihren Höhlen gelegen!“, rief Claus laut aus und musste noch mehr lachen. Ja, der Dachs war alt geworden und schlief manchmal sogar mitten im Gespräch ein. Die beiden Igelbrüder hingegen waren zwar nicht alt, aber trotzdem schon eine Weile sehr müde. „Die beiden Kerle wollten uns anderen Tieren doch tatsächlich nicht glauben, dass Igel Winterschlaf halten!“.

Endlich wieder daheim

Wie sehr sich doch Elch Claus freut, endlich all seine Waldfreunde wiederzusehen. Es waren zwar nur zwei Tage und zwei Nächte vergangen, doch für Claus erschien es eine Ewigkeit gedauert zu haben. Claus liebt diesen Wald so sehr und mit ihm auch alle Bewohner. Ja er liebt sogar den Fuchs, der manchmal etwas hinterhältig, aber in den Tiefen seines Herzens doch ein ganz feiner Kerl ist. Oh Schreck, nicht einmal Malinius den Mader, würde Claus hergeben wollen. Außerdem sind da ja auch noch Willy, das lustige Wildschwein, der gutmütige Bär Bjarne oder Eika, die flinke Eichhörnchendame.

Liebevoll denkt Claus nun auch an die weise Eule Erna oder die kleinen neugierigen Blaumeisen Bo und Bea. Sie leisten ihm oft Gesellschaft und so wird es ihm niemals langweilig. Auch auf das aufgeregte Schnattern der Gans Lisbeth würde Claus nicht mehr verzichten wollen. Sie alle und noch viel mehr Waldbewohner sind seine Freunde und das würden sie für immer bleiben.

Während er so in Gedanken schwelgt, zieht ihm plötzlich jemand an seinem Schwanz und kichert ganz laut. „Onkel Claus? Sind wir jetzt endlich da?

Zuerst will Claus grummeln, schließlich wurde ihm gerade in sein kleines Schwänzchen gezwackt, aber schon beim Anblick von Blitzi, der kleinen Tochter von Mali, schmilzt sein Herz dahin. Was für ein Glück, dass er Mali mit ihrer kleinen Tochter wiedergefunden hatte. Fipu vermisste sie schrecklich und er ward nicht mehr glücklich geworden, seit die damals noch schwangere Mali verschwand.

Plötzlich kommt Karla das Kaninchen auf die drei zugehoppelt. Mali sieht sie zuerst und Freudentränen steigen in ihr auf. Zuhause. Sie sind jetzt wirklich zu Hause. Karla traute ihren Augen nicht. „Mali? Bist du das wirklich? Und und und… ist das euer Baby?“, ungläubig hüpfte Karla von einem Hinterpfötchen auf das andere. Mali lächelt zurück und leckt stolz die Stirn ihres kleinen Rehkitzes. „Ja, das ist Blitzi und dank Claus haben wir zu euch und unserem geliebten Fipu zurückgefunden.

So stapfen also Claus der Elch, die beiden Rehe Mali und Blitzi sowie das Kaninchen Karla zur großen Höhle, wo bereits ein emsiges Treiben herrscht. Es ist Lisbeth, welche die vier zuerst erspäht und sofort aufgeregt zu schnattern beginnt. „Freunde, Freunde, seht doch nur!

Plötzlich ist es sehr still vor der Höhle, denn niemand hatte mit einer solch guten Nachricht im hereinbrechenden Winter gerechnet. Sogar Waldemar, der grummlige Waldmistkäfer, muss lächeln und ein kleines Freudentränchen schnell wegwischen.

Die Freude ist übergroß, doch die Neugierde ist noch größer und so platzt es aus Frau Maus heraus: „Wo seid ihr denn nur die ganze Zeit gewesen?

Besuch vom Weihnachtsmann

Alle Augen blicken nun auf Mali, doch die lächelt nur milde und sagt: „Oh, das muss euch wohl unser Freund Claus erzählen!

An den Lippen des Elches hängend, sitzen sie also alle da. Claus blickt von einem Zuhörer zum nächsten und beginnt schließlich zu erzählen:

Nachdem wir auf der Lichtung beschlossen hatten, gemeinsam so viel Futter wie möglich zu sammeln, um dieses auf einem Fest gerecht unter uns aufzuteilen, machte ich mich auf den Weg, um meinen Teil der Vorräte zu suchen.

Alle nicken und jeder muss sofort an seine eigene Suche nach Leckereien denken.

Da stand er plötzlich vor mir. Ein großer dicker Mann mit einen langen weißen Bart und einem roten Mantel. Ihr wisst ja, dass ich mich eigentlich vor den Menschen fürchte, doch dieser hier schien anders zu sein. Er stellte sich mir als Weihnachtsmann vor. Als Santa Claus.

Überall tuscheln die Freunde los und flüstern einander zu „Weihnachtsmann? Claus? Ist unser Claus der Weihnachtsmann?

Nein, Unsinn!“, lacht Claus, „der Weihnachtsmann heißt ganz zufällig nur so wie ich“.

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, genau. Also da stand er nun und erzählte mir voller Verzweiflung, dass sein Rentier Rudolph ausgefallen sei und auch seine Vertretungen Fipu und Mali unpässlich seien. Er wisse nun einfach nicht, wie er es noch rechtzeitig schaffen solle, allen Menschenkindern auf der großen weiten Welt ihre Geschenke zu bringen.

Die Waldbewohnen rufen aufgeregt durcheinander. „Oh nein, das geht doch nicht!

Da habt ihr vollkommen Recht, meine Freunde“, beschwichtigte Claus sie. „Deswegen hatte ich auch sofort zugesagt, ihm zu helfen und bin augenblicklich mit ihm losgeflogen.

Geflogen?“, fragten die beiden Häschen Hannes und Hakon im Chor.

Ja, geflogen. Der Weihnachtsmann bestäubte mich mit Zauberglanz und dann konnte ich tatsächlich fliegen. Bei meinen Flügen um die Welt wartete ich schließlich in einem Vorgarten darauf, dass Santa Claus wieder aus dem Kamin gekrochen kam. Da hörte ich ein leises Fiepen. Tja und da fand ich hinter einem Holzstapel völlig unerwartet Mali mit ihrer kleinen Blitzi.

Alle Waldbewohner brechen in Jubel aus und ein jeder ging zu Blitzi hinüber und hieß den Neuankömmling herzlich willkommen. Als der Trubel sich wieder etwas beruhigt hat, fährt Claus fort:

Natürlich nahmen Santa Claus und ich die beiden sofort mit und ließen sie erst einmal am Nordpol in des Weihnachtsmann Haus‘ zu Kräften kommen, während wir die Geschenke der Menschenkinder zu Ende austeilten. Als unsere Arbeit getan war, flog ich schließlich ein letztes Mal zum Nordpol, um die beiden zu holen und mit dem letzten verbleibenden Zauberglanz schafften wir es gerade noch so zurück in unseren Wald.

Erneut bricht tobender Applaus aus und tausend Fragen stürzen auf Claus herein, doch diesmal unterbricht Claus all seine Freunde.

Freunde, bitte, bitte, seid doch nur für einen Moment noch ruhig. Ich werde euch alle Fragen beantworten, doch erst beim Fest, wenn wir wirklich alle wieder zusammen sind. Eine Überraschung aber will ich euch schon jetzt nicht vorenthalten. Seht ihr diesen Sack hier, den ich auf meinem Rücken trage? In diesem Sack hat der Weihnachtsmann für jeden von uns ein kleines Geschenk getan. Für wirklich jeden von uns, sogar für jede einzelne Biene und auch für Stechli, das Wildschwein, der eigentlich ein Stachelschwein ist und den ihr noch gar nicht alle kennt.

Morgen öffnet sich das 22. Türchen bei Alu von Grosse Köpfe und damit steht das große Final der Geschichte schon kurz bevor!

Wenn ihr jetzt neugierig auf die anderen Geschichten seid, dann klickt euch doch einfach durch!

Kapitel 1 – Mamagogik: Frau Maus, Eika und das Zauberdingens
Kapitel 2 – Muttis Nähkästchen: Eika, Frau Maus und der Brief an das Christkind
Kapitel 3 – Munchkins Happy Place: Ein fairer Tausch
Kapitel 5 – Zwergenzimmerchen: Braunbär Bjarne und der Baum
Kapitel 7 – Gedankenpotpourri: Warum Waldemar alles kacke findet
Kapitel 8 – Die gute Kinderstube: Janas Weihnachtswunder
Kapitel 9 – Frau Chamaillion: Bjarne Bär und die Bienenkönigin
Kapitel 10 – Mamaskind: Die Kerzenherstellung
Kapitel 11 – Gänseblümchen und Sonnenschein: Der Überraschungsgast
Kapitel 12 – welovefamiliy: Der verwunschene Wald
Kapitel 13 – Bilderbuch Baby: Jeder Zauber hat seinen Preis
Kapitel 14 – Tollabea: Was im Sommer geschah
Kapitel 15 – Aber doch wenigstens auf Lehramt, oder?: Die Geschichte des alten Dachses
Kapitel 16 – Hunger, Pipi, Langeweile: Die Geschichte geht weiter
Kapitel 17 – Grummelmama: Ein Name für einen Freund
Kapitel 18 – Liebling, ich blogge – jetzt!: Die Macht des Glaubens
Kapitel 19 – feiersun: Irgendwas mit Liebe
Kapitel 20 – familieberlin: Frau Maus sucht Liebe