Was für ein Monat! Ganze neun Beiträge gab es im Juni zu lesen. Doch nicht nur das. Seit diesem Monat ist ganz offiziell Madame FREUDig mit an Bord. Keineswegs will ich nun versprechen, Monat für Monat mit einem Rückblick aufzuwarten, doch jetzt im Juni muss es einfach sein. Es waren so viele und wie wir finden, eben auch schöne Blogposts dabei.


Mit Terrorpüppi meets Madame FREUDig hat sich meine neue Co-Autorin sogleich vorgestellt. Madame FREUDig ist eine sehr gute und „alte“ Freundin von mir und ergänzt mit ihrer Perspektive die meinige wunderbar.

Alles, was ich hier schreibe, ist meiner eigenen Haltung und meiner Erfahrung als Mutter und Mensch, als Psychologin und Psychoanalytikerin geschuldet. Es wird viele geben, die die Dinge anders wahrnehmen und interpretieren, aber es geht mir nicht darum, dass meine Meinung uneingeschränkt geteilt wird, sondern dass sie vielleicht dazu anregt, sich selbst an einigen Stellen zu hinterfragen. 

Voll motiviert hat es Madame FREUDig auch sofort krachen lassen. Mit „Diese Sache mit dem Weinen… Warum Fremdregulation so wichtig ist“ haben wir es nicht nur mit dem meistgelesenen Beitrag des Monats zu tun. Vielmehr ist dieser Blogpost sofort auf Platz zwei der All Times Favorites des gesamten Blogs geschossen. Es ist wirklich unglaublich, was dieser Beitrag gelesen und geteilt wurde. Du kennst ihn noch nicht? Dann hast du ja immer noch die Gelegenheit, das zu ändern!


Da der Blogpost zum Weinen nicht nur viel gelesen, sondern durchaus auch die Gemüter erregt hat, folgte sehr schnell ein weiterer Beitrag, in dem Madame FREUDig das Thema Schreibaby vertieft hat. „Was braucht ein Schreibaby eigentlich?„. 

Es gibt Kinder, die sich einfach wirklich kaum beruhigen lassen und das macht es den Eltern sehr schwer, sich kompetent zu fühlen, auch wenn sie intuitiv elterlich kompetent sind. Da brauchen die Eltern dann ebenfalls oftmals eine feinfühlige Begleitung, die gemeinsam erkundet, was das Baby und die Eltern brauchen. Man muss das nicht einfach irgendwie durchstehen und auf bessere Zeiten hoffen.

…und schon stand der 13. des Monats an. Nina alias Frau Papa wurde diesmal in ihrer Kolumne so richtig persönlich. Es macht mich noch immer sehr nachdenklich, dass Ninas Glück nicht in ihren eigenen Händen liegt, sondern auf den Schreibtischen von Bürokraten entschieden wird. In „Let’s talk about fame, baby! – Ninas Kaffeesätze (16)“ tauchen wir ein in Ninas Stärke und ihre Fähigkeit, für andere stark zu sein und zugleich erleben wir, dass auch diese Stärke Grenzen hat.“Und heute kommt das Fernsehen. Ich werde lächeln und über Familie sprechen. Ich werde versuchen meine Probleme anzusprechen und hoffe, dass es ein Satz davon in den Beitrag schafft… ein kleiner Satz, der zeigt, wie schwer es ist, die nötige medizinische Behandlung zu bekommen – selbst wenn sich alle Ärzte einig sind.„Schließlich habe ich es auch selbst geschafft, zu bloggen. Mit „Wir spielen doch alle nur Theater… Von Working-, Latte-Macchiato- und Öko-Moms“ habe ich dabei sogar mein Soziologinnen-Ich nach außen gekehrt und meine eigene Perspektive auf Mama-Schubladen aufgezeigt.

Wir lernen mannigfaltige Rollen zu spielen. Nicht alle passen zueinander, nicht alle werden von uns geliebt, nicht alle werden von jedem Publikum mit Applaus bedacht. Wir alle spielen Theater. Das​ bedeutet aber nicht, dass wir nicht echt sind, nicht authentisch. Es bedeutet viel mehr, dass jeder immer mehr ist als nur eine Rolle. Vielmehr sind wir viele Rollen und noch mehr als das. Jeder hat viele Seiten in sich und genau deshalb passt uns auch keine einzige Schublade maßgenau.
Vielleicht sollte ich häufiger auch mal expliziter aus meiner Fachperspektive schreiben. Es hat nämlich richtig großen Spaß gemacht!

Ein ganz anderes Thema beschäftigte wiederum Maike, die uns in ihrem Gastbeitrag „Wie unsere Tochter ihre Sprache verlor. Elektiver Mutismus“ eine Erkrankung näher bringt, die definitiv kaum jemand kennt.

Auch darf man auf keinen Fall auf den Gedanken kommen, das Kind tue das aus Boshaftigkeit, um den betroffenen Personenkreis zu ärgern oder zu bestrafen. Nein, ein mutistisches Kind wünscht sich sprechen zu können, kann aber diese innere Barriere nicht überwinden. Meine Tochter schilderte mir öfter, ihre Stimme würde in ihrem Bauch sein und könnte dort nicht raus, solange ich nicht bei ihr bin.

Maikes Beitrag wurde gern gelesen und ich würde mich freuen, wenn noch mehr Menschen vom elektiven Mutismus erfahren würden und entsprechend feinfühliger mit Betroffenen umgehen können.

In meinem oder vielmehr unserem familiären Alltag spielt Krankheit glücklicherweise kaum eine Rolle (Klopf auf Holz!). Doch gerade weil ich weiß, wie schnell man das Glück des Alltags, die kleinen Momente aus den Augen verlieren kann, nehme ich gerne zwischendurch an der Aktion „Familienmoment“ teil. In „Von Kindern, die schlafen. Oder: Anzüge und Schuhe in Großaufnahme #Familienmoment (6)“ habe ich meinen Serienkonsum mit dem Schlaf meiner Kinder in Zusammenhang gebracht und gleich nebenbei noch verraten, welche Serie es mir im Juni besonders angetan hatte.

Etwas ernster bin ich bei meinem zweiten Geburtsbericht geworden. Vor der Geburt des Sohnemanns hatte ich ja durchaus gewisse Ängste, weil die Geburt der Terrorpüppi ja eher suboptimal lief… Mit „Kaisergeburt. Meine Geschichte einer selbstbestimmten Traumgeburt“ habe ich aufgeschrieben, wie es mir letztlich ergangen ist bei meinem zweiten Besuch im Kreißsaal. Der Titel deutet es dabei mehr als an: Diese Geburt wurde meine Traumgeburt.

Ich drücke die Hand meines Mannes fest. Irgendwann beginne ich zu weinen. Vorfreude. Pures Glück. Ich kann es kaum glauben, dass ich gleich mein Baby bekomme. Meine Gefühle überwältigen mich. Nun bin ich doch aufgeregt. Mein Herz rast, die Tränen laufen.

Und schließlich endet der Monat, wie er begonnen hat: Mit Madame FREUDig. In ihrem Beitrag „Ideale (der) Eltern: Verantwortung und Empathie bei UNERZOGEN“ beschäftigt sie sich mit dem großen Thema der Grenzen und wie das Setzen eben solcher unsere Kinder erst zu empathischen Mitmenschen macht. Aufhänger war ein Blogpost, der durch die Elterbloggerwelt kursierte und in dem eine Frau aufgrund eines ausgiebigen Wutanfalls ihres Kindes bei Aldi rausgeschmissen wurde. Madame FREUDig zeigt, dass es wie so oft auch bei dieser Geschichte mehr als nur eine Seite gibt.

Ein brüllendes Kind aus dem Supermarkt zu tragen, es schnell abzusetzen, zu begleiten und dazusein halte ich nicht für Gewalt. Es ist notwendig, die Gefühle und Grenzen der Mitmenschen genauso zu achten wie die des eigenen Kindes.

Das war also der Juni auf Terrorpüppi. Ich schrieb ja bereits: Es war viel los und so soll es durchaus auch weitergehen. Im Hintergrund arbeite ich außerdem bereits fleißig an einem neuem Gewand für den Blog.

Bis zum nächsten Blogpost!
Bloggende Grüße von Jessi