Die Autonomieentwicklung ist ein natürlicher, lebenslanger Prozess, der von manchen Eltern schon früh  behindert wird, wenn sie z.B. ganz strikt ein Töpfchentraining machen. Unabhängigkeit und Selbständigkeit sind in der westlichen Kultur geschätzte und in der Kindererziehung forcierte Aspekte.  Im meinem Text greife ich dazu Gedanken auf und lege dar, warum eine echte Autonomie sich nur entwickeln kann, wenn auch Abhängigkeit erlebt werden darf. Nur, wer sowohl abhängig als auch autonom sein darf, kann sich psychisch stabil entwickeln und selber später Halt gebende Beziehungen herstellen. Als Psychotherapeutin bin ich vornehmlich mit negativen Auswirkungen von Erziehung und Entwicklung konfrontiert. Ziemlich oft erzählen mir erwachsene Patienten, dass es ihnen schwer fällt sich abzugrenzen oder sie besonders starre Grenzen anderen gegenüber setzen müssen. Das sind u.A. mögliche Auswirkungen, einer schwierigen eigenen Autonomieentwicklung. Denn Autonomie bedeutet letztlich nichts Anderes, als dass wir es wagen, der Mensch zu werden, der wir eigentlich sind.

offener Käfig: die eigene Wahl

Der Beginn der Autonomie

Mit Geburt eines Kindes fängt es an sich abzunabeln und gewinnt durch seine Entwicklungsschritte immer mehr Möglichkeiten, sich von seinen Bezugspersonen abzugrenzen. Wenn ein Kind dann zu laufen beginnt und die Sprache sich immer mehr ausdifferenziert, wird jedem deutlich, dass das Kind eigene Wege gehen möchte. Dazu muss es vorher aber die Erfahrung gemacht haben, dass es sich in seiner Aktivität und seinem eigenen Ausdruck zeigen darf.  Natürlich gibt es von Anfang an deutliche Unterschiede im Temperament von Kindern. Aber jedes Temperament kommt in eine Welt und wird mit Reaktionen konfrontiert.

Schon kleinste Babys imitieren die Gesichtsausdrücke der Bezugspersonen, das heißt, sie nehmen diese Gesichtsausdrücke wahr. Genauso sind Babys in der Lage, über ihre Mimik ihre Gefühle auszudrücken. Es ist also davon auszugehen, dass sie spüren und wahrnehmen, wie wir auf sie reagieren. Natürlich kann man auch mal genervt sein, aber wenn ich meistens (!), wenn mein Baby zu weinen oder vehement zu strampeln beginnt, keine innere Ruhe finde, es wohwollend und akzeptierend zu halten und zu begleiten, dann wird es das gezeigte Verhalten des Babys verändern.

Es gibt Formen von Beratungen und Therapien, die sich diese Verhaltensmodifikationen zu nutze machen. Davon halte ich nichts, sofern es um eine schlichte Veränderung des Verhaltens geht, ohne dass das dahinterstehende Problem in der Beziehung verstanden wurde.

 

Schuldgefühle wegen der eigenen Kraft und Vitalität

Ein psychoanalytischer Kollege, Mathias Hirsch, hat in seinem Werk über Schuldgefühle* unterschiedliche Arten von Schuldgefühlen ausgemacht. Eines benennt er als das Schuldgefühl der eigenen Vitalität wegen. Dieses Vitalitätsschuldgefühl ist sehr eng verknüpft mit der Autonomieentwicklung. Ein kleines Baby macht seinen Eltern (und Anderen) womöglich Angst, wenn es anfängt, körperlich Raum zu fordern, zu strampeln, zu boxen.  Anstatt es liebevoll in seinem Bewegungsdrang anzusprechen und ihm diese Erforschung wohlwollend zu gestatten, schleicht sich eine Atmosphäre der Sorge ein. Ist es normal? Darf es so zutreten? Zuschreibungen über „zu aktive“ Babys gibt es sogar schon in der Schwangerschaft. All das können Gründe sein, warum die Autonomie, die eigene Kraft und Aggressivität sich nicht entwickeln können.

Um sich zu lösen und für sich selbst einzustehen, braucht der Mensch aber diese Kraft (Aggression). Er muss einen Zugang dazu finden. Bei vielen Menschen ist dieser Zugang verschüttet oder auch extrem ausgeprägt. Es ist aber ein Drahtseilakt: wir müssen als Menschen lernen und das Vertrauen aufbauen, dass wir sowohl uns als auch den anderen sehen können, ohne damit uns oder den anderen zu zerstören (also entweder uns vollkommen unterzordnen, noch das vom anderen zu fordern). Jessi hat in diesem Zusammenhang hier sehr schön über die Angst vor der Entwicklung von Tyrannen geschrieben.

 

Angst der Eltern vor der Autonomiephase/ Trotzphase

Die sogenannte Autonomiephase (oder auch Trotzphase) ab ca. eineinhalb Jahren wird von vielen Eltern gefürchtet. Der Wille des Kindes wird stark! Es will sich durchsetzen und erproben. Eine spannende, aufregende und oftmals für alle herausfordernde Zeit. Das Buch zum Blog vom Gewünschtesten Wunschkind*  ist ein Verkaufsschlager. Ebenso hat Susanne Mierau ein sehr hilfreiches Buch* geschrieben, welches ich hier rezensiert habe und jedem ans Herz legen kann. Diese Bücher haben enorme Verkauszahlen! Ich vermute und erlebe es auch in der Praxis, dass gerade die Autonomiephase den meisten Eltern große Schwierigkeiten bereitet. Ich erlebe ebenso, dass der Großteil der Patienten im Erwachsenenalter mehr oder minder ausgeprägte Schwierigkeiten mit dem Benennen, Verfolgen und Verhandeln eigener Bedürfnisse hat.

Lange Schatten der Vergangenheit

Viele der heutigen Elterngeneration sind vielfach zwar äußerlich zur Autonomie (also Eigenständigkeit), aber gleichzeitig auch zur Anpassung erzogen worden. Einen ganz eigenen Weg zu gehen mit allen persönlichen Konsequenzen ist daher nicht leicht. Insbesondere eben dann, wenn man selber ganz anders und von den eigenen Eltern zur Anpassung unter dem Deckmantel der Autonomie erzogen wurde. Wahrscheinlich empfindet man das widerstrebende Verhalten eines Kindes dann schnell als Trotz, obwohl es doch lediglich versucht, seine Bedürfnisse durchzusetzen. Vom kindlichen Standpunkt aus ist das auch vollkommen ok. Es erprobt seinen Umgang mit dem eigenen Weg.

Autonomie erlangt man als Mensch aber nicht irgendwann und hat sie dann auf ewig inne. Eine vierjähriges Kind ist kein autonomer Mensch, weil es die „Autonomiephase“ gemeistert hätte. Man ist nicht irgendwann ein nur autonomer Mensch und damit gesund. Vielmehr kann der psychisch gesunde Mensch beides, sowohl Autonomie und Abhängigkeit und verliert sich nicht in einer Ausprägung vollkommen. Nähe und Abstand können gleichermaßen geschätzt und gelebt werden. Es geht um das Finden der Mitte zwischen den Polen, mit immer wieder interessanten Ausschlägen in die eine oder die andere Richtung. Beide Bedürfnisse, die nach Abhängigkeit und Autonomie, sind aber vorhanden und können gelebt werden, ohne dass dadurch permanent Instabilität entsteht. Daher ist es eben so wichtig, Kinder immer ernst zu nehmen, was nicht bedeutet, dass alle Wünsche/ Bedürfnisse permanent befriedigt werden müssen.

 

Innere Gefängnisse

In der Psychoanalyse geht es seit jeher um die Befreiung, also das autonom Werden, von inneren Gefängnissen. Wie aber entstehen die überhaupt?

Es gibt viele Bereiche, die der Autonomieentwicklung zuzuordnen sind: laufen, selbständig essen, Sprache, trocken werden. Es geht um die Entwicklung des Eigenen, trotz oder wegen des äußeren Einflusses. Das alles sind Bereiche, die ein Kind sich selber erschließt, sofern es Möglichkeit dazu hat!

Ich erlebe es meistens so, dass Autonomie und Selbständigkeit einen enorm hohen Wert haben. Die Bedürfnisse nach Anlehnung, nach Halt und Geborgenheit stehen oftmals hinten an. Ab einem bestimmten Alter (1 Jahr scheint mir den Wendepunkt zu markieren) werden sie als Schwäche und als Verhätschelung ausgelegt. Autonomie ist natürlich wichtig, aber sie entwickelt sich von alleine und muss nicht forciert werden, man muss ihr „einfach“ nur Raum zum Gedeihen lassen. Es ist nicht ratsam, sein Kind zu zwingen, bestimmte Entwicklungsschritte zu gehen.

Kinder brauchen das grundlegende Gefühl, in ihrer eigenen Art angenommen und verstanden zu werden. Das ist Geborgenheit! Geborgenheit bedeutet nicht (per se), sein Kind bis zum Umfallen im Tragetuch zu tragen und es lange zu stillen. Ist Geborgenheit nicht viel mehr das Gefühl, dass wir uns nicht fürchten müssen, vor  geliebten Anderen wir selbst zu sein, mit der ganzen Vielfalt unserer Gefühle? Genau das ist es, was Kinder brauchen, um sich geborgen zu fühlen. Das hilft, keine inneren Gefängnisse in sich zu errichten. Kinder können sich dann einfach entwicklen mit all dem, was sie ohnehin in sich tragen. Jedes Kind wird, sofern keine schwerwiegende Beeinträchtigung vorliegt,  sprechen, laufen, auf Toilette gehen etc., wenn wir es weder dazu nötigen, noch uns vor seinen autonomen Entwicklungen fürchten.

 

Natürliche Autonomie beschneiden, um sie anzuerziehen: starres Töpfchentraining und die Reinlichkeitsdressur

Das trocken Werden wird oftmals genauso zur Leistungskontrolle wie das Loslaufen und wie das Sprechen. Dabei ist natürlich klar, dass es immer eine Bedeutung hat, wenn ein Kind besonders früh oder besonders spät etwas tut oder eben nicht. Es zeigt damit so viel von den bislang erlebten Beziehungsmustern an.

Neulich las ich: „Was soll ich tun? Wir (!!!) waren trocken und nun macht mein 2,5 Jähriger wieder in die Hose.“

So etwas lese, höre oder erlebe ich in der Tat sehr häufig und möchte das deswegen gerne als Beispiel hier heranziehen. Die Mutter erläuterte, wie sie ihrem Sohn beibrachte auf das Töpfchen zu gehen. Es gibt ja tatsächlich unzählige Ratgeber und „Experten“, die einem ein „Töpfchentraining: Trockenwerden in 10 Tagen“ nahebringen und so etwas hatte sie auch befolgt.

Das Kind wird sich entwickeln, wenn es dazu bereit ist. Wenn es das nicht altersgemäß täte, dann hat das Gründe. Diese Gründe zu verstehen, ist wichtig, um zu erkennen, was das Kind braucht, was ihm möglicherweise zu viel oder was zu wenig ist. Ein Kind drückt sich anders aus, als wir Erwachsenen es tun.Wenn ein Kind mit fünf einnässt und es keine organische Ursache gibt, dann kann man davon ausgehen, dass es damit gewissermaßen eine Botschaft sendet. Das tut es nicht bewusst! Es ist dann die Aufgabe, diese Botschaft zu verstehen. Dabei können Kinder- und Jugendtherapeuten maßgeblich helfen. Es geht nicht darum, dass die Eltern etwas falsch gemacht haben, sondern dass das Kind ihnen jetzt zeigt: ich brauche etwas Anderes oder aber auch: so wie es ist, kann ich mich euch nur über Symptome mitteilen.

In dem Töpfchentrainings- Beispiel finde ich die Konflikthaftigkeit so augenscheinlich: man kann nicht von einem Kind erwarten, dass es sich autonom entwickelt, wenn die Mutter sich  in diesen höchstgradig persönlichen Akt der Körperkontrolle involviert. Das ist ein irritierender Widerspruch, der sich bei vielen Eltern, die auf ordentliches Töpfchentraining setzen, findet:

„bitte sei doch groß und autonom, aber mache mit mir zusammen dein Geschäft“

Das „wir“ der Mutter hat an der Stelle einfach keinen Platz, denn es ist nur und ausschließlich der Körper des Jungen.  Wenn aber die Mutter das „du“ des Kindes nicht akzeptiert und stattdessen regelhaft zur Autonomie erziehen will, dann kann eine neurotische Entwicklung stattfinden.  Ich habe ausführlich hier dazu geschrieben, wieso Grenzen zwischen Menschen- also die Unterscheidung von ich, du, wir- wichtig sind.

Vielleicht fürchtet die Mutter in dem Beispiel mit dem vorangegangen Töpfchentraining einen Kontrollverlust über das Kind. Möglicherweise hat sie Erfahrungen damit, wie sie sich fühlt, wenn sie die Kontrolle verliert und kann ihrem Kind deswegen eigentlich keine Autonomie zugestehen. Obwohl sie es doch eigentlich so gerne möchte. Vielleicht fürchtet sie auch das Gefühl, vom Kind verlassen zu werden. Das ist es ja, was im Rahmen der Autonomieentwicklung an Bedeutung gewinnt.

Genau dieser Widerspruch aber ist es, der sich schwerwiegend auswirkt. Eine ausgeprägte und rigide Reinlichkeitserziehung  wird als einer von mehreren Aspekten schon seit sehr langer Zeit mit Zwangsstörungen und zwanghaften Charakteren (pedantisch und sehr ordentlich, sparsam, oftmals Sammler, wenig flexibel, rationalisiert emotionale Belange) in Verbindung gebracht. Das muss nicht krankhaft sein, erklärt aber eben bestimmte Charakterzüge und eventuelle Schwierigkeiten in Beziehungen.

 

Neurotische Konflikte und deren Lösung

Diese Entwicklung ist eine neurotische Lösung des Konflikts um Kontrolle vs. Unterwerfung (einer der Konflikte, welche durch die Operationale Psychodynamische Diagnostik OPD- 2 zusammengefasst wurde). Dieser oben beschriebene Konflikt, der eng mit der Autonomieentwicklung verknüpft ist, kann entweder aktiv (kontrollierend) oder passiv (unterwürfig) gelöst werden. Das ist deswegen so interessant, weil das Erleben dieses frühen Konflikts mit einer nur einseitigen Lösung dazu führt, dass im Erwachsenenleben sogenannte Verführungs- oder Versagenssituationen zum Entstehen von psychischen Störungen beitragen können.

Diese Situationen führen auf Grund der eigenen und je spezifischen Erfahrung aus der Kindheit zur psychischen Dekompensation, also zum Zusammenbruch des bisherigen Funktionierens. Typisch für diesen Konflikt Kontrolle vs. Unterwerfung sind schwierige Situationen im Berufsleben mit dem ChefIn. Jemand, der diesen Konfliktbereich als Kind gut für sich lösen konnte, kann sich ganz flexibel entweder mal unterwerfen oder auch die Kontrolle übernehmen. Dieser Mensch wird dadurch nicht in innere Konflikte gestürzt.

Dieser kleine Exkurs zeigt, dass Eltern unbewusst Botschaften an ihre Kinder senden.  Diese Botschaften machen es den Kindern manchmal schwer, sich wirklich frei zu entwickeln. Eine besondere Spannung entsteht gerade dann, wenn einerseits Autonomie besonders gefördert wird, andererseits aber, vor sich selbst verborgen, echte autonome Kinder gefürchtet werden.

 

Entwicklung macht auch Angst und braucht Rückhalt!

Entwicklung ist ein Abenteuer, macht bisweilen aber auch Angst. Diese Gefühle erleben Kinder auch ohne das Zutun der Eltern in sich selbst. Oftmals ist ihnen unklar, wie sie etwas ganz alleine schaffen sollen, wenn sie sich dazu gar nicht in der Lage fühlen bzw. eben nicht immer.

Alles alleine schaffen zu müssen, ohne zwischendrin auch die Bedürfnisse nach Schwäche und nicht- Können oder nicht- Wollen (Klassiker:„du willst doch nur nicht, du kannst das doch schon!“) zeigen zu dürfen, funktioniert einfach nicht. Das lässt abstumpfen und macht einen hart und hebt die Leistung über die Wahrnehmung der eigenen Gefühle. Das Kind passt sich nämlich unter Umständen an und macht dann brav und angepasst sein Geschäft ins Klo, statt sich mitzuteilen. Es unterwirft sich mit den oben beschriebenen Konsequenzen, denn für den Moment sichert ihm das die Beziehung und die Liebe der Eltern.

 

Die Bedürfnisse nach Abhängigkeit der kleinen Abenteurer wahrnehmen

Was den meisten Erwachsenen im Zeitalter des Burnout noch verständlich ist, scheint übertragen auf Kinder nicht zu gelten. Erwachsene gehen zur Massage, fahren ins Wellnesshotel oder gehen gut essen. Sie lassen sich verwöhnen und finden daran nichts Verwerfliches. Es ist schön, sich in die Hände eines anderen zu begeben und umsorgt zu werden.

Bei Kindern hingegen kommt aber oftmals der Wunsch durch, sie schon früh zur Selbständigkeit zu erziehen und nicht zu verhätscheln. Bloß nicht zu sehr verzärteln. Der Denkfehler dabei ist aber folgender: natürlich kann man ein Kind nicht dauerhaft in Watte packen, es muss sich entdecken und erproben. Aber es muss auch zurückkehren und wieder kurz klein sein dürfen. Dann kann es auftanken und wieder voller Rückhalt starten.

Natürliche Entwicklungswege kann man nicht anerziehen, sondern sie lediglich begleiten. Kinder brauchen für ihre großen und kleinen Entwicklungsschritte die Möglichkeit, auch wieder davon Abstand zu nehmen. Wieder kurz mal ganz klein sein und sich bemuttern/ bevatern lassen. Nur dann können sie sich einem neuen Entwicklungsabenteuer stellen. Schließlich macht es Angst, was mit zunehmender Autonomie passieren wird:

Werden Mama/ Papa noch da sein, wenn ich mich entferne?

Wird sie mich noch in ihren Armen wiegen, wenn ich keine Windel mehr brauche und kein Baby mehr bin? Darf ich mir diese Zärtlichkeit noch holen, wo ich doch so groß bin?

Vor diesem Hintergrund ist vollkommen klar, dass auch ein „eigentlich schon trockenes“ Kind plötzlich wieder einnässt oder einkotet. Diese Entwicklungen sind feinfühlig wahrzunehmen: hat das Kind vielleicht gerade einen großen Schritt gemacht? Oftmals erleben Kinder z.B. die Geburt von Geschwistern als vollkommen unsichere Zeit: wer ist denn jetzt noch für mich da?

Eltern, die besonders enge Geschwisterfolgen (unter zwei Jahre) beeltern müssen, sollten sich dessen immer besonders bewusst sein: auch wenn es anstrengend ist, aber dein Kind will dich nicht ärgern. Es braucht dich und deine Zuwendung. Ja, es will Aufmerksamkeit! Es braucht sie! Und wenn es anfängt einzunässen, dann sei froh, dass es sich mitteilt und du die Chance hast, darauf zu reagieren.

Pseudo- Autonomie

Viele Kinder wählen nicht diesen regressiven, sondern einen pseudo- autonomen Weg. Das mag für die Eltern vieles erleichtern, weil ihr Kind sie dann nicht mehr so intensiv braucht. Pseudo- Autonomie ist aber leider ein verdammt schweres Erbe. Abhängigkeit kann dann nämlich nicht ausgehalten werden und der lonely wolf streunert dann eben größtenteils meist einsam durchs Leben. Nahe Beziehungen sind viel zu schmerzhaft.

Ich könnte dazu viel schreiben, aber Sarah Lesch hat das mit „Der Wolf“ * viel zu schön vertont. Also hört euch den Song einfach an… außerdem habt ihr, sofern ihr hier unten angekommen seid, eh schon sehr viel gelesen. Vielen Dank dafür!

 

 

 

Eure Madame FREUDig

 

Literatur

Mathias Hirsch (2014) Schuld und Schuldgefühl: Zur Psychoanalyse von Trauma und Introjekt

 

Autonomie, Trotz und Töpfchentraining: Warum Abenteuer und Selbstsein aus Geborgenheit entstehen #bedürfnisorientiert #attachmentparenting | Terrorpüppi Reflektiert bedürfnisorientiert gleichberechtigt