Ja ich oute mich. Ich liebe Tabellen. Ich liebe es, To-do-Listen zu schreiben und Häkchen hinter erbrachten Leistungen setzen zu können. Neben ganz schnöden Listen kann so eine Übersicht über anstehende Aufgaben auch schon mal was komplexer werden und ich darf mithilfe von Excel ran. Das habe ich schon als Kind gerne gemacht. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass ich – bevor ich meiner Mama im Haushalt geholfen habe – erst einmal eine kleine Liste gemacht habe, die ich dann Stück für Stück abgearbeitet habe. Listen haben mir schon immer dabei geholfen, mich selbst zu disziplinieren. Dabei sind solche Pläne keineswegs in Stein gemeißelt, ich bin durchaus bereit, sie flexibel zu ändern. Flexible Änderungen jedoch bedeuten kein Laissez-Faire. Ich bin in der Regel bereit sie zu ändern, aber nicht alternativlos fallen zu lassen.
Seit meine kleine Püppi auf der Welt ist, machen mir meine Pläne in Form von Listen vermutlich sogar noch mehr Spaß, denn jeder Haken ist was ganz besonderes. Momentan mache ich To-do-Listen bezüglich meiner Promotion und das auch erst, seit meine kleine Maus seit Mitte August in die Kita geht. Meine Tagesziele sind immer so gestrickt, dass ich sie innerhalb der begrenzten Zeit auch schaffen kann. Wenn ich das Mindestziel erreicht habe, dann kann ich entweder – wenn noch voll motiviert – weiter arbeiten, oder aber ich gönne mir guten Gewissens etwas Zeit für mich. Heute weiß ich, wie so viele andere Mamas (und Papas) den Spagat zwischen Familie und Job Tag für Tag aufs Neue bewältigen. Sie sind fokussierter und disziplinierter in dem, was sie tun. Einfach weil sie wissen, dass sie nun so handeln müssen, wenn nicht alles drunter und drüber gehen soll. Ich finde es unglaublich, dass ich momentan in der Hälfte der Zeit nahezu genauso viel schaffe wie vorher, schlichtweg weil ich schneller Entscheidungen treffe und mich nicht zu sehr mit Nebensächlichkeiten bzw. Details aufhalte. Ich bin effizienter geworden, aber ich bin abends auch erschöpfter denn je. Ich kann nun auch nicht mehr einfach weiter arbeiten, wenn ich mal ‚im Flow‘ bin, sondern muss eben aufhören, wenn ‚meine‘ Arbeitszeit rum ist. Auch kann ich mich nicht mehr wie früher am Feierabend beliebig belohnen – aber wenn ich jetzt nachmittags mit meiner Maus spiele, dann ist das eigentlich schon Belohnung genug.