Gestern haben wir die Terrorpüppi zu Oma und Opa gebracht und sie wird dort auch noch bis morgen Mittag verbleiben. Es ist nicht die erste Nacht bei der Oma. Dennoch feiern wir Elterntiere erst einmal ganz seriös eine kleine Party. Auf dem Sofa. Ohne Gäste. Und ohne Alkohol. Na zumindest gerade aktuell. Denn nachdem wir heute schon fett ausgeschlafen haben, gammeln wir jetzt natürlich rum, denn genau das ist es, was Eltern ja meist nicht tun dürfen: Nichtstun.

Rumgammeln wie dieses Erdmännchen

Aber natürlich darf so ein kinderfreier Tag nicht nur aus Rumgammeln bestehen. Okay, dürfen darf er schon, aber sollte er nicht. Schließlich gibt es auch immer viele Dinge, die man sonst so nicht machen kann. Putzen zum Beispiel.

…War natürlich ein kleiner Scherz, auch wenn ich tatsächlich immer wieder höre, dass erschreckend viele Eltern ihre kinderfreie Zeit genau damit verbringen. Ich nicht. Keinesfalls. Wenn uns der Staub gestern nicht umgebracht hat, wird er es auch morgen nicht. Hausfrau des Jahres wollte ich ja eh nie werden, da muss ich nicht jetzt plötzlich anfangen dafür zu trainieren.

Also was macht man mit so vieler schöner freier Zeit? Schlafen hatte ich schon erwähnt, oder? Und dass wir am Abend zuvor noch schön essen waren (ganz in Ruhe, ohne Unterbrechungen) und dann den Film Gravity geschaut haben, wurde das schon erwähnt? Nein? Aaaalso. Wir waren ganz spontan toll italienisch essen und haben es uns anschließend vor der Glotze gemütlich gemacht. Erst auf der Couch (Gravity) und dann im Bett (lustige Doku über Kanada) – und das mit dem Wissen, dass kein kleines Krümelmonster um 7Uhr morgens „Maaaama“ und „Paaaaapa“ rufen wird. Der Film Gravity wurde dann allerdings doch etwas überschätzt von den Kritikern. Da helfen auch Special Effects nicht drüber hinweg, Dafür will ich jetzt unbedingt mal nach Kanada. Die Kanadier scheinen einfach ein lustiges Volk zu sein. Okay, so richtig lustig sind sie nicht, aber sie versuchen es und sind verdammt sympathisch dabei.

Jetzt aber ist schon der nächste Tag angebrochen. Also der Tag vor dem Tag, an welchem die Terrorpüppi wieder zurückkehrt.
Ich gammel nun erst einmal ausgeschlafen auf der Couch rum, höre laut Radio, schreibe diesen Text und planen durch Zurufe quer durch die Wohnung den gemeinsamen Tag mit dem Mann.

Ein wenig politisch soll es doch noch werden. Wir werden heute nämlich Teil einer menschlichen Lichterkette sein als Zeichen für  Offenheit und für das Eintreten der Menschenrechte in Zeiten zunehmender globaler Fluchtbewegungen, welche auch zu uns nach Deutschland führen. Der Mann plant insgeheim bereits, mich in einen wandelnden Weihnachtsbaum zu verwandeln.

Anschließend wollen wir beim Thema bleiben und uns das Festival of Lights genauer anschauen. In meiner aktuellen Stimmung und mit dem geplanten Outfit wäre ich zwar auf einem Weihnachtsmarkt mit viel Glühwein besser aufgehoben, aber leider haben diese noch nicht geöffnet. Ziemlich unfair, wie ich im Übrigen finde, schließlich werden wir ja auch schon seit Wochen mit Lebkuchen, Spekulatius und Baumkuchen in den Supermärkten gelockt und verführt. Zumindest treffen wir uns bei diesem Festival mit Freunden und ein anschließendes (meinetwegen auch „beiläufiges“) alkoholisches Getränk ist sicher auch drin.

Wie der Abend endet, lasse ich mal ganz eltern-untypisch komplett offen. Das wird nicht geplant, abgesehen davon, dass ich das Ausschlafen in den späten Vormittag einplane. Ein bisschen Planung muss wohl doch sein.