Mein Wecker klingelt viel zu früh.

In der Nacht ist ganze drei Mal in meiner Straße die Alarmanlage eines Autos angesprungen. Ich habe mir jedes Mal inbrünstig gewünscht, ein Dieb möge sein Werk schnell vollrichten, damit ich wieder weiterschlafen kann. Doch es half nichts. Drei Mal musste ich eine gefühlte Ewigkeit darauf warten, dass sich der Autobesitzer endlich dazu bequemt, seine Lärmmaschine auszuschalten.

In eine Tasse wird Kaffee eingegossen. Morgens, wenn ich zur Arbeit gehe. Ein Leben mit Kindern ist nicht nur stressig. Auch nicht morgens vor der Arbeit | Terrorpüppi | Reflektiert, bedürfnisorientiert, gleichberechtigt

Ich gähne und trotte gen Bad. Keine Eilmeldungen auf dem Smartphone. Dann setze ich mich in den Sessel. Natürlich nur ganz kurz. Zum Wachwerden. 30 Minuten später, es kam mir wesentlich kürzer vor, blicke ich auf die Uhr. Oh. Ich richte mich also auf und stolpere ins noch dunkle Schlafzimmer. Mann und Kind schlafen noch. Da renne ich auch schon den Staubsauger um. Der Mann zuckt kurz. Das Kind zeigt sich gänzlich unbeeindruckt.

Im Dunklen suche ich meine Sachen zusammen.

Irgendwann bin ich dann sogar angezogen. Der Mann steht auf, ich mache mir noch einen kleinen Happen zu essen. Just in dem Moment, in dem ich mich erneut in meinen Sessel setzen will, werfe ich meinen Blick Richtung Schlafzimmer. Da bewegt sich was. Ich hieve mich aus dem Sessel und gehe hinüber. Meine Tochter strahlt mich an.

Nach der morgendlichen Pipi-Session stürmt meine kleine Püppi zu mir und versucht sich strategisch günstig zwischen mein Frühstücksbrot und meinem Mund zu platzieren. Sie unterschätzt jedoch meine längst erworbenen Superkräfte. Akrobatisch kuschle und frühstücke ich gleichzeitig. Natürlich nicht ruhig, sondern eher so wie auf stürmischer See.

Akrobatisch kuschle und frühstücke ich gleichzeitig. Natürlich nicht ruhig, sondern eher so wie auf stürmischer See. | Terrorpüppi | Reflektiert, bedürfnisorientiert, gleichberechtigt

Schließlich erkläre ich, dass ich nun arbeiten gehen müsse.

„Mama arbeiten?“

„Ja, ich muss jetzt arbeiten gehen.“

Sie strahlt mich wieder an. Ihre kleinen Ärmchen klammern sich um meinen Hals. Sie drückt mich ganz fest. Dann geht sie ins Badezimmer, um Zähne zu putzen.

Als ich die Wohnungstür schon fast hinter mir geschlossen habe, höre ich ein lautes Rufen. Ich halte inne und öffne die Tür schließlich wieder ganz. Der Mann kommt mit dem Kind auf seinem Arm angerannt. In ihrer Hand Zahnbürste und Zahnpasta. Sie müsse mich noch verabschieden.

Ein feuchter Kuss landet auf meiner Wange. Den ganzen Weg durchs Treppenhaus kann ich ihn noch auf meiner Haut spüren. Im Büro angekommen, entdecke ich eine neue Nachricht auf meinem Telefon. Ein Bild meiner Püppi. Sie strahlt immer noch.

So darf gern jeder Arbeitstag beginnen. Mit meinen Liebsten. Mit Liebe und Freude.

 

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Morgens, wenn ich zur Arbeit gehe. Ein Leben mit Kindern ist nicht nur stressig. Auch nicht morgens vor der Arbeit | Terrorpüppi | Reflektiert, bedürfnisorientiert, gleichberechtigt