Wir hatten das große Glück, dass wir uns um einen Kitaplatz für den Babysohn nicht groß bemühen mussten. Er genoss den Geschwisterbonus, sodass uns sein Plätzchen recht sicher war. Ein wenig Erleichterung fühlte ich dennoch, als der Vertrag im Januar dann auch unterschrieben werden konnte. Gefühlt kam mein Sohn ja erst gestern zur Welt und doch: Anfang März wird er doch schon ein Jahr alt. Die Kita kennt er von Anfang an, denn beim Bringen und Holen seiner großen Schwester war er fast immer dabei. Mit nun gut 11 Monaten sollte also die Eingewöhnung am Montag beginnen. Natürlich nicht ganz ohne Zitterpartie, denn noch am Sonntag hatte er 40° Fieber. Zu meiner Verwunderung war er aber am Montag Morgen fieberfrei und quietschfidel, sodass ich uns das Abenteuer Eingewöhnung zutraute. Doch würde es auch eine bedürfnisorientierte Eingewöhnung werden?

 

Mein Wunsch: Eine Bedürfnisorientierte Eingewöhnung

Während mein Mann damals die Eingewöhnung mit dem Töchterlein gemacht hatte, wollte diesmal ich die Eingewöhnung begleiten. Im Gegensatz zu unserer Tochter hat unser Sohn bisher auch null Erfahrung mit der Betreuung durch Dritte. So wollte er ja nicht einmal auf den Arm von anderen. Entsprechend begann meine Woche durchaus mit der Erwartung, dass er nicht unbedingt leicht werden würde. Zudem schwirrten mir allerlei Fragen durch den Kopf, was ich selbst tun könnte, damit es eine bedürfnisorientierte Eingewöhnung werden würde und vor allem, wie ich damit zusammenhängende Fragen und Beobachtungen bei der Erzieherin platzieren würde. Zudem versuchte ich mich auch von Anfang an selbst in die Verantwortung zu nehmen: Was kann ich selbst tun kann, um die Eingewöhnung positiv zu unterstützen?

 

Ohne Sympathie und Vertrauen geht es nicht…

Ich glaube fest daran, dass die Eingewöhnung steht und fällt mit der Erzieherin und der Frage, ob sie eine Verbindung zu meinem Kind aufbauen kann, die (auch) auf Sympathie beruht. Man mag Kinder und deren Eltern schlicht mal mehr, mal weniger. Wirklich geborgen und willkommen kann sich ein Kind aber nur fühlen, wenn es auch spüren kann, dass es voll und ganz willkommen ist. Entsprechend versuchte ich von Beginn an alle meine Antennen für die Beziehungen der Erzieherin zu den anderen Kindern der Gruppe zu richten und natürlich sehr aufmerksam zu beobachten, wie sie auf meinen Sohn zugeht und umgekehrt. Nach fünf Tagen kann ich aktuell zumindest sagen: Mein Sohn scheint sie zu mögen und er geht aktiv auf sie zu. Während er am ersten Tag zaghafte Annäherungsversuche ihrerseits noch ignorierte, ging er schon am zweiten Tag darauf ein. Mit kurzen Augenkontakten, einem Lächeln und kurzen Intermezzi des gemeinsamen Spielens haben wir begonnen. Gestern wollte er sogar schon einen Keks mit ihr Teilen und lachte sie an. So für den Anfang macht mich das sehr zufrieden, denn wenn er signalisiert, dass sie auf seine Bedürfnisse eingeht, dann kann auch ich Vertrauen fassen. Stück für Stück.

 

Lieblingsmoment nur für mich

Da ich seit Jahresbeginn etwas vorgearbeitet hatte, um nicht nach der Eingewöhnung immer noch bis abends im Büro bleiben zu müssen, blieb in den letzten Wochen nur wenig Zeit für mich. Abgesehen von einem Hörspiel, nämlich Ken Follets Kinder der Freiheit*, war da wenig an liebsten Momenten nur für mich. Gestern aber habe ich mich nach der Arbeit gemeinsam mit dem Babysohn endlich mal wieder mit einem sehr guten Freund treffen können. Früher haben wir uns mehrfach die Woche gesehen und nun ist es schon wieder fast zwei Monate her gewesen. Ach wie ich das vermisse… und wie gut das gestern tat! Mein Sohn hat nebenher sehr gut die meiste Zeit allein gespielt, sodass ich wirklich von einem Lieblingsmoment nur für mich sprechen kann.

 

Lieblingsmoment mit den Kindern

Vorgestern hat es sich ergeben, dass ich mit meiner Tochter allein einkaufen ging. Also bloß ganz schnöde in den Supermarkt, aber es hat ihr unheimlich gut getan, mit mir ganz exklusiv Zeit zu verbringen – und mir ebenso. Mein großes kleines Mädchen! Wir haben sehr viel gescherzt und gelacht und einfach die gemeinsame Zeit genossen. Was macht es da schon, dass es nur ein Supermarkt gewesen ist.

 

Lieblingsessen

Abends bin nach wie vor ich es, die den Babysohn und oft die Tochter gleich mit ins Bett bringt. Das Einschlafstillen ist eine sichere Bank und jetzt, wo die Kitaeingewöhnung begonnen hat, werde ich sicher nicht rumexperimentieren. An einem Abend waren meine beiden Mäuse schon so früh müde, dass ich selbst ohne Abendessen ins Bett mit ihnen ging… Sie schliefen dann in meinen Armen und ich? Ja ich hatte schrecklichen Hunger, den ich sogleich dem Mann verkündete… und dieser zauberte mit Mangold, Ziegenkäse und Walnüssen gefüllte Teigtaschen an Kartoffeltaschen und Tomatensauce. Leeeecker! Also mein Bedürfnis nach Essen wurde exzellent erfüllt 😉

 

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Lieblingsbuch

Abgesehen von Ken Follett – aber eben auch nur als Hörspiel – kam ich höchstens zum Lesen diverser Kinderbücher. Ans Herz möchte ich euch heute besonders „Nur noch kurz die Ohren kraulen*“ legen, einfach weil ich das meinen beiden Kindern gleichzeitig vorlesen kann und ich dies intensiv mit ihnen gestalten kann. Wir machen Quatsch, ich kraule beide hinter den Ohren, ich krabbel und kitzel. Sie lachen und machen Quatsch.

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Inspiration der Woche

Die Kitaeingewöhnung inspiriert mich in dieser Woche besonders. Der Wunsch danach, dass es sich um eine bedürfnisorientierte Eingewöhnung handeln soll, lässt mich nachdenken und mich selbst, meinen Sohn wie auch die Erzieherin viel beobachten. Ein guter Anfang ist gemacht und schon nächste Woche werde ich wieder ein Stück schlauer sein.

Bis dahin wünsche ich euch aber erst einmal ein schönes Wochenende!

liebe Grüße, Jessi

 

— Wie immer nehme ich auch mit diesen Freitagslieblingen an der Aktion der BerlinMitteMom teil —

 

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