Mein Plan für den restlichen Tag: Zu Kaffee und Kuchen auf einen Geburtstag gehen – dort eine gut gelaunte Püppi präsentieren, anschließend nach Hause spazieren und das Kind ins Bettchen bringen – und alles lief nach Plan – bis uns auf dem dem Nachhausespaziergag eine Nachricht ereilte. Der Papa.  
„Schön sei es da, wo er gerade sei. Auf dem Tempelhofer Feld. Nette Leute und so.
– Soso. –  
„Vermutlich würden wir ja nicht mehr vorbei kommen wollen?“
Nun war ich ernsthaft am Überlegen – die Terrorpüppi musste ja schließlich gleich ins Bett. Auf der anderen Seite: Obwohl es schon 19Uhr spät war: die Sonne lachte uns nach wie vor an; ich bin jung (noch) und sie könnte ja auch im Kinderwagen schlafen (was sie gerade jetzt sowieso schon tut). Gedacht, getan und schon besorge ich in einem Drogeriemarkt noch schnell was zu trinken und schwupps bin ich auf dem Weg zum besagtem Park – natürlich quer durch die Stadt. Kaum auf dem U-Bahnsteig, wird die Püppi selbstverständlich wach. S-Bahnfahren geht schlafend – U-Bahnfahren nicht. Während der Fahrt flirtet sie mit zwei türkischstämmigen jungen Männern. Denen scheint das Herz aufzugehen und sie bieten ihr gekonnt eine gute Show. Zur Belohnung schenkt sie den beiden immer wieder ein breites Lächeln. Noch schnell ein paar kühle Getränke besorgt und dann ab in den Park. Kaum angekommen, schnappt sich der Papa die Maus und zeigt sie stolz herum. Offenbar kannten die Anwesenden die Püppi schon von Fotos, denn die wurden nun als Vergleichsfolie herangezogen. Einhelliges Urteil: Die ist wirklich süß. Finden wir auch (wir sind aber auch die Eltern, ist also kein Maßstab).
Kurz ein wenig hier, kurz ein wenig da geschnackt und dann die Püppi „bettfertig“ gemacht. So gut das eben geht, so abends auf nem Feld. Während einer kleinen Kinderwagentour wollte sie noch nicht so recht einschlafen, aber kaum waren wir zurück bei der feierstarken Gruppe, pennte sie ein und schlummerte tief und fest, schlief auch auf dem Heimweg einfach weiter (diesmal mit der S-Bahn!)  und zu Hause wollte sie nur noch ihre Spätmahlzeit und schlief auch dann sofort wieder wie ein Stein.
Es war ein wirklich schöner, wenn auch kurzer Abend (kam ja so spät an…). Endlich mal abends mit der Maus unterwegs, ohne dass die Terrorpüppi ihrem Spitznamen alle Ehre macht. Die Nacht hat sie auch noch gut geschlafen und an das Morgen-Fläschchen hat sie noch zweieinhalb weitere Schlafstunden rangehangen (Yuhuu!).