Im Alltag gibt es so viele schöne, nachdenkliche, erstaunliche oder einfach erinnerungswürdige Momente mit der Terrorpüppi. Gerne möchte ich euch daran teilhaben. Die Summe dieser scheinbaren Kleinigkeiten macht schließlich einen jeden von uns aus. Oft erkennt man die Größe dieser kleinen Momente viel zu spät an oder, was noch schlimmer ist, gibt sie dem Vergessen preis. Meine Erfahrungen mit meiner kleinen Terrorpüppi, all die kleinen und großen Momente mit ihr möchte ich jedoch konservieren. So zum Beispiel die nachfolgende Begebenheit.
 

Eine zukünftige Dichterin und Denkerin

Mein kleines Töchterlein wird mal eine ganz große Dichterin und Denkerin, denn sie sammelt Steine. 

Wie bitte? Wo soll da ein Zusammenhang bestehen? Ganz einfach: Schon Johann Wolfgang von Goethe wusste:
 

„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“

 
Die Terrorpüppi sieht dieses Schöne und sie sieht jeden Stein, der ihr in den Weg gelegt wird. Sie versucht nicht drüber hinweg zu klettern, läuft auch nicht drum herum, ebenso wenig hält sie nach anderen Wegen Ausschau, um den Stein liegen lassen zu können.
 
Nein. Sie sammelt die Steine ein. Sie begutachtet und sortiert sie. Sie legt sie zueinander; klopft sie aneinander; türmt sie auf oder wirft sie ganz weit durch die Luft. Voller Hingabe widmet sich meine kleine Maus all den Steinchen am Wegesrand. 
 
Auch diese falschen Steine behandelt sie wie echte. Falsche? Na diese Betonkrumen, die auf den ersten Blick manchmal noch wie ein normaler natürlicher Stein wirken, sich dann aber als vom Menschen gemachtes Betongemisch entpuppen. Ja auch diese werden gesammelt. Das Töchterchen macht da keinen Unterschied. Alle Steine sind potentiell schön und tragen ihren Teil bei für das neue Schöne, auf welches schon Goethe hingewiesen hat.
 
Zugegeben. Diese falschen Steine entsorgen der Mann und ich heimlich. Zerbröseltes Betongemisch in Kofferraum und Wohnung gehen uns dann doch zu weit. 

 

Omas Steingarten

Doch wohin mit all den anderen Steinen, die gesammelt im Kinderwagen ihren Weg zum Auto finden oder in einem Eimerchen mühsam die Treppen zu unserer Wohnung hoch getragen werden?

Na klar! Ab in Omas Steingarten damit! Was für eine grandiose Idee! Ein wenig Selbstlobhuddelei ist ob dieser fabelhaften Eingebung ja auch wirklich angebracht. Gut. Oma hat eigentlich keinen Steingarten, aber das betrachte ich eher als ein temporäres Problem. Sie hat eben noch keinen Steingarten. Die Terrorpüppi wird ihr jetzt einen bauen.



Die wöchentliche Aktion #Familienmoment ist eine wunderbare Idee vom Blog Küstenkidsunterwegs. Jetzt, nach Ende des Schreibprozesses nach meiner Doktorarbeit.